Donnerstag, 17. November 2016

Saftkur - ja, ehrlich!

Bald nun ist Weihnachtszeit... Die Zeit der leckeren Schokoladen, köstlichen Braten und zuckersüßen Plätzchen. Die großen Feste und gemütlichen Stunden warten auf uns. Da wäre es doch gar nicht so schlecht, dem Körper vorher etwas Gutes zu tun. 
Und jetzt... muss ich mich erstmal outen. Ich liebe die Höhle der Löwen. Ich fieber da immer mit. Und ich bewundere, mit welchem Ehrgeiz, welcher Motivation und mit welcher Leidenschaft die Gründerinnen und Gründer dort pitchen. Genauso mitgefiebert habe ich bei dem super sympathischen Team von Kale and Me. Ihre Geschäftsidee hatte mich gleich überzeugt und ich wollte es sofort ausprobieren - eine Saftkur mit kalt gepressten Säften. Es leuchtete ein, dass Vitamine und Nährstoffe durch das Herstellungsverfahren erhalten bleiben und wesentlich effizienter und schonender durch den Körper aufgenommen werden können. Aber ehrlich, drei Tage lang nur Saft trinken? Geht das? Sicher nicht ganz allein. Der Mann musste also auch mit ran. Los ging es also. Und ich hab ein kleines Tagebuch für euch:


Tag 1 

10 Uhr: 
Frühstück im Bett mit Pamela Pine - die Nummer 1.
Ich bin ein wenig angeschlagen. Aber ich versuche es trotzdem mit der Saftkur! Los geht's mit Pamela Pine. Äußerst erfrischend. Man schmeckt Gurke und Zitrone sehr deutlich heraus. Fast kam der Gedanke, dass sich Pamela mit einem Hauch von Gin ganz ausgezeichnet vertragen würde. Aber nein - wir leben gesund in den kommenden drei Tagen! 



12:16: 
Zum Mittag gibt's Catie Carrot - die Nummer 2.
Oh je, der kleine Hunger meldet sich. Appetit und knurrender Magen sind zur Stelle. Und Catie machte mir ein wenig Angst. Ich mag doch keine Möhre!!! Aber: Der Geschmack von Catie ist total fruchtig. Die frische Säure von Apfel und Zitrone überwiegt. Total lecker also! Das Magenknurren ist erstmal weg. Aber dass das lange so ist, glaub ich noch nicht so ganz. Oh je, oh je, ob wir das schaffen?
 

13:40: 
Huuuuuunger!!! 

14:15: 
Noch mehr Hunger!!! Und ich schau mir auch noch ein Apulienkochbuch an... Nicht sehr schlau. Aber zum Glück schaut gerade Al Avoca ums Eck. Hübsch sieht der grüne Saft nicht aus. Aber er ist besonders lecker! Man schmeckt die Ananas heraus, ein wenig Spinat und nur leicht die Avocado. Die Zitrone gibt etwas Pfiff. Sehr lecker! 

14:47: 
Ich hoffe mal, das viel Wasser trinken vom Hunger ablenkt. Der Magen knurrt weiter...

15:24: 
Ich habe eine Gemüsebrühe angesetzt - das darf man!
In der Brühe sind ein großes Bund Petersilie, zwei rote Zwiebeln, drei Stangen Staudensellerie, zwei große Möhren. Abgeschmeckt wird sie mit Meersalz...
 

16:05: 
Jetzt steht Rosy Roots auf dem Programm - Rote Beete (liebe ich sowieso), Karotte, Apfel, Zitrone und Ingwer. Sehr lecker!!! 

18:43: 
Jetzt wird es hart. Familienabendessen mir Käse- und Salamibroten für die Kids. NEID!!!!
Für uns gibt's Nr. 5 - hier muss ich gestehen, dieser Saft ist nicht wirklich meins. Also schnell durch damit. Für das Abendbrotsettigungsgefühl haben wir noch eine Banane gegessen...
 

20:44: 
Tag eins ist schon fast vorbei. Zum Abschluss gibt's Nr. 6 - Amy Almond, die Cremige der Säfte. Sie verspricht Mandel, Dattel, Wasser und Salz und schmeckt recht neutral. 

22:04: 
Ich: "Los Schatz, wir machen uns ein Salamibrot." Er: Grinst bloß. Kein Brot also.

Tag 2 

6:00: 
Wir sind überrascht, denn wir sind ohne Hungergefühl aufgewacht. Ich bin gespannt, wie der Tag wird. Zum Glück darf ich nochmal ins Bett eine Runde schlafen... 

11:00: 
Da mich der Hunger bisher noch nicht quälte, starte ich erst jetzt mit der Nr. 1 - Pamela Pine. 

14:39: 
Huch, vergessen zu trinken. Jetzt knurrt der Magen. Also fix ran an Nr. 2... 

16:45: 
Nr. 3 - noch immer recht lecker. 

17:50: 
Kurze Hungerattacke (und etwas schlechte Laune)... Eine Banane hilft - ich bin nur gespannt, wie lange... 

18:45: 
Abendessen mit den lieben Kleinen. Eigentlich war der Hunger auszuhalten heute. Aber jetzt, wo ich die Schulbrote für morgen fertig mache, könnte ich alles essen! Ich hab so einen Appetit... Zum Glück ist von der Gemüsebrühe noch etwas da! Die hilft! Nr. 4 gibt's noch oben drauf. 

21:15: 
Nr. 5 hab ich weg gelassen. Wir werden einfach keine Freunde. Umso besser schmeckt mir gerade Amy Almond, Nr. 6.

Tag 2 - geschafft!


Tag 3 

8:06: 
Startet ziemlich gut mit Pamela Pine in der Badewanne. Mir geht's sehr gut. Der Hunger ist weg und die Erkältung langsam auch. Wunderbar! 

10:06: 
Nr. 2 ist fällig. Gut so, denn mein Magen knurrt etwas... 

12:22: 
An der Kasse beim Edeka liegt unser Wochenendeinkauf vor mir. Ihr wisst gar nicht, wie dringend ich Nr. 3 jetzt brauche!!!!

Zurück zu Hause habe ich Nummer drei dann auch gleich getrunken, dann vier und zum Schluss die Nummer sechs (mit fünf konnte ich mich auch am Ende nicht anfreunden) und ich war überrascht, wie gut wir auch den dritten Tag gemeistert haben. Und ich war über den insgesamten Effekt überrascht. Gut, mir war nun nicht zum Bäume ausreißen zu Mute und Feuerwerk gab es auch nicht. Aber mein Körper hat sich sehr gut angefühlt. Und Leute, mein Bauch war flach und straff wie schon so lange nicht mehr! Fazit: eine Saftkur kann nicht schaden. Ich habe gemerkt, dass das komplette Verdauungssystem positiv angeregt wurde. Wir werden das also ganz sicher wiederholen. 

Probiert es aus! Und wenn ihr bestellt, gebt noch diesen Gutscheincode ein: elbekind4you. Dann bekommt ihr einen trendy Jutebeutel und einen Saft gratis dazu. 

Danke, Kale and Me!

Freitag, 4. November 2016

Kalenderliebe.

Unglaublich, wie schnell das Jahr vergeht. Besonders den November finde ich immer ransant. Kaum hat man sich ein ganz klein wenig auf den Herbst eingestellt, kramt man schon die Weihnachtsdeko raus, bäckt Plätzchen und schaut den Weihnachtsmärkten beim Wachsen zu. Stopp!!!! Ich bin noch nicht so weit. Ich brauch noch ein wenig, um den Sommer komplett zu verabschieden. Gefühlt finde ich noch immer ein paar Sandkörner zwischen den Zehen und ein ganz klein wenig Bräune ist auch noch übrig...
 

Aber: Jammern nütz nüscht. Und: Ein ganz klein wenig Vorfreude auf das Jahr 2017 habe ich mir auch schon gegönnt. Überall hängen die neuen Kalender und ich hab einen ganz besonders schönen gefunden, wie ich finde:


Mein neuer Kalender ziert schon die Wände von meinem Büro. Mein neuer Kalender ist von Torsten Porstmann, der sich mit seinem kleinen Label topographic feinen Grafiken und Illustrationen widmet.
 

Gezeigt werden zwölf prägnante Bauwerke aus Magdeburg, an denen man meistens einfach nur vorbei fährt — ganz ohne Blick auf Design und Geschichte. Das hat sich Torsten auch gedacht und erstellte zu dem einen oder anderen Gebäude hier und da eine Grafik. Am Ende waren es zwölf, die sich nun "Schwups, in meinem ersten Kalender" zeigen, wie er sagt. Aus einem Nebenprojekt ist so ein ganz besonders schöner Kalender geworden.


Und neben dem einen, der meine Bürowand ziert, habe ich einen zweiten bereits dem Weihnachtsmann übergeben. Falls ihr das auch so machen wollt, solltet ihr euch beeilen. Der Kalender ist auf 50 Stück limitiert. Also schaut rasch hier vorbei oder im Janasch's — einem der schönsten Cafés und Buchläden in Magdeburg.


Mittwoch, 26. Oktober 2016

Wie Gott in Frankreich - nur Mitten im Wald...


Ich wusste gar nicht, wie herrlich nussig und zauberhaft Brokkoli schmeckt, wenn er kurz gedünstet und dann in Butter angebraten wird. Ich wusste auch nicht, dass man Molke einkochen kann und durch die Reduktion eine herrlich sanfte Creme erhält. Ich wusste nicht, dass man den Stängel von Sonnenblumen essen kann oder dass Kartoffeln herrlich mit Pflaumen harmonieren und beides zusammen ein traumhaftes Dessert ergeben. Ich sag euch, manchmal muss man eben 250 Kilometer fahren, um solche Sachen herauszufinden.

Das haben wir nämlich gemacht. Und das war zugegebenermaßen unsere längste Anreise, um zu Abend zu essen. Aber der Weg hat sich sowas von gelohnt! Wir waren im Forsthaus Strelitz. Mitten im Nirgendwo. Oder Mitten im Wald eben. Es ist ja schließlich nicht um sonst ein Forsthaus!


Mitte der neunziger Jahre hat Familie Pankratz dem Forsthaus neues Leben eingehaucht und viel Arbeit reingesteckt. Heute hat es einen wunderbaren Garten mit vielen Obstbäumen und reichlich Platz für Gemüse aller Art. Platz haben auch Hühner, Bienen, Esel und eine Kuh. In der hauseigenen Mosterei wird leckerster Apfelsaft hergestellt und Quittencidre - ein Geheimtipp, der aber leider, leider ausgetrunken war, als wir im Forsthaus zu Gast waren.

Dieser tolle Garten und das wunderschöne Haus sind geradezu prädestiniert für eine wunderbare Gastronomie. Und der widmet sich Wenzel Pankratz, Sohn der Familie und ein unglaublich guter, experimentierfreudiger Koch - oder, wie ich irgendwo gelesen habe - ein kulinarischer Querdenker. Er kocht mit so viel Hingabe und Leidenschaft für gutes Essen, dass es einfach nur Spaß gemacht hat, ihm zuzuschauen. Alles aus dem Gemüsegarten landet auf den Tellern der Gäste wenn es reif ist. Deshalb gibt es auch keine feste Speisekarte. Gekocht wird, was gerade regional verfügbar ist - im eigenen Garten und im nahen Umland. Man darf ein herrliches Menü genießen - entweder vier oder sechs Gerichte und das zu einem bescheidenem Preis. Mein Tipp: nehmt die sechs Gerichte. Man darf einfach nichts verpassen!


Zum Glück mussten wir die 250 Kilometer nicht am gleichen Abend zurück fahren. Zum Glück hat das Forsthaus ein paar hübsche Ferienwohnungen. Zum Glück sag ich euch. Denn sonst hätten wir das fabelhafte Frühstück verpasst...

Wenzel, vielen Dank für den tollen Abend und die Gastfreundschaft! Wir kommen wieder. Ganz sicher!  

Forsthaus Strelitz
http://www.forsthaus-strelitz.de/
Berliner Chaussee 1 • 17235 Neustrelitz

Mittwoch, 14. September 2016

Einmal um die Welt kochen: Neuseeland.


Ach Neuseeland... Wie lange stehst du schon auf unserer Reiseliste. Zuletzt, als unsere Kleine auf die Welt gekommen ist und wir unbedingt - so wie es irgendwie alle machen - unsere Elternzeit am anderen Ende der Welt verbringen wollten. Am Ende haben wir uns nicht getraut. Die Kleine war so unruhig, hat viel geweint. Da war der Respekt vor einer solchen Reise groß. 

Fünf Jahre später sage ich: Schade. Hätten wir es nur gemacht. Wir hatten die Zeit, keine Schule im Nacken, keine Urlaubstage, die jedes Jahr viel zu knapp sind. Von der Reiseliste gestrichen haben wir dieses wundervolle Land aber nicht. Ganz im Gegenteil. Der richtige Zeitpunkt wird kommen. So lange träumen und vor allem kochen wir uns einfach nach Neuseeland.

Zum Glück bietet der Knesebeck Verlag den richtigen Begleiter dafür. Das Grosse Neuseeland Kochbuch verspricht 190 Rezepte gegen das Fernweh. Genau richtig für uns. Und es hält, was es verspricht!


Über neun Monate reisten Murray Thom und sein sympathisches Team quer durch das Land. Auf 432 Seiten stellen sie tolle Menschen vor, die alle eins gemeinsam haben: Die Leidenschaft für gutes Essen. Es macht so viel Spaß, all diese tollen Menschen ein klein wenig kennenlernen und in ihre Kochtöpfe schauen zu dürfen.  Und ob Rhabarber-Apfel-Crumble, Hühnerpastete oder Langusten, Rillet vom Schwein oder langsam geschmorte Lammschulter und Pflaumen-Mandel-Kuchen - alle Rezepte machen so viel Lust aufs Loskochen.

Besonders gut hat uns Ben Bayly und seine Familie gefallen. Als Koch ist er sehr beschäftigt. Umso mehr genieß er die Zeit mit seinen beiden Mädels, die schon gerne in der Küche mit anpacken. "Es ist wichtig, dass Kinder sich die Hände schmutzig machen und Löffel ablecken können, nur so können sie ihren Gaumen schulen und Spaß am Kochen entwickeln", sagt Ben. So sehe ich das auch. Also ran an den Herd. Es gibt Lammfleischbällchen an Kräuter-Pasta.



Die Kräuter-Pasta 

Man benötigt:
300 g Weizenmehl Typ 00
5 Eigelb
1 Ei
1 Prise Salz, plus etwas Salz fürs Nudelwasser
20 g frischer Kerbel

20 g frische Petersilie
etwas kalt gepresstes Olivenöl

Mehl, Eigelbe, ganzes Ei und Salz in einer Rührschüssel mit dem Handrührgerät oder in der Küchenmaschine vermengen. Die Mischung auf einer leicht bemehlten Fläche zu einem festen Teig verkneten. Mit Frischhaltefolie abgedeckt 30 Minuten lang ruhen lassen. 


Den Teig mit der Nudelmaschine 2-3 mm dick ausrollen, zweifach falten und erneut auf 2-3 mm Dicke ausrollen. Dann auf der Arbeitsfläche auslegen und eine Hälfte mit den Kräutern bedecken. Die zweite Hälfte darüber schlagen und leicht mit der Handfläche andrücken, um die Kräuter im Teig einzuschließen. 

In der Nudelmaschine auf 1-2 mm Dicke ausrollen. Die Pasta mit einem scharfen Messer in 2 1/2 cm breite Nudeln schneiden. 

1 Minute lang in sprudelndem Salzwasser kochen, abgießen, im Topf mit Olivenöl durchheben und servieren.  






Dazu die Lammbällchen 

Man benötig:

Für die Fleischbällchen
etwas Olivenöl
2 braune Zwiebeln, halbiert und in kleine Würfel geschnitten
200 g Vollkornbrot, in Würfel geschnitten
75 ml Milch
1 Lammschulter, vom Knochen gelöst und in Streifen geschnitten
100 g frischer Blattspinat oder Mangold
50 g frischer Rosmarin, fein gehackt
50 g frischer Thymian, fein gehackt
30 g Salz

Für die Sauce
3 Schalotten, fein gehackt
2 Knoblauchzehen, zerdrückt
1 Prise Chiliflocken
75 ml sehr hochwertiges Olivenöl
500 g geschälte Tomaten aus der Dose
1 EL Honig

Etwas Olivenöl in eine Pfanne geben, die Zwiebelwürfel darin karamellisieren lassen, bis sie süß und weich sind, dann abkühlen lassen. 

In der Zwischenzeit die Brotwürfel in einer großen Schüssel mit Milch übergießen und einweichen lassen.

Den Backofen auf 220 °C vorheizen und ein Backblech mit Backpapier auslegen.

Die abgekühlten Zwiebelwürfel, das Fleisch und die restlichen Fleischbällchen-Zutaten zu den Brotwürfeln geben und alles miteinander vermischen. Die Mischung durch den Fleischwolf (mittelfeine Siebplattenöffnung 4 mm) in eine große Rührschüssel drehen. Den Fleischteig 1 Minute lang bei mittlerer Geschwindigkeit mit dem Handrührgerät  oder in der Küchenmaschine durchkneten, bis alles gut vermengt und leicht klebrig ist. Den Fleischteig mit angefeuchteten Händen in 40-g-Portionen aufteilen, zu Bällchen formen und auf das Backblech setzen. Für vier Minuten in den Ofen geben, damit die Außenseite fest wird und die Fleischbällchen leichter zu grillen oder zu braten sind.

Für die Sauce in einer Pfanne Schalotten, Knoblauch, Chiliflocken und Salz im Olivenöl anschwitzen, bis sie weich sind, aber noch nicht bräunen. Tomaten und Honig hinzugeben und alles 5 Minuten lang köcheln lassen, bis die Tomaten zerfallen.

In der Zwischenzeit in einer zweiten Pfanne die Fleischbällchen rundum in etwas Olivenöl anbräunen (oder bei kräftiger Hitze grillen). Die Tomatensauce in die Pfanne über die Fleischbällchen gießen und alles 5 Minuten köcheln lassen, bis die Fleischbällchen vollständig durchgegart sind.

All das mag sehr aufwendig klingen. Aber ich sag euch - mordslecker! Die Kinder haben es geliebt!

Guten Appetit!