Backen kann
ich nicht so gut. Ich koche lieber. Beim Backen muss man immer so fürchterlich
exakt sein. Eine Messerspitze Backpulver, 75 Milliliter Öl, ein Eiweiß von
einem Ei in Größe M. Und wenn man sich nicht daran hält, hat man den Salat
(aber bestimmt keinen Kuchen). Kochen ist mir da viel sympathischer: ein Schuss
Olivenöl, eine Prise Salz, mit Rotwein oder Pfeffer abschmecken. Das gibt
Spielräume. Damit kann ich etwas anfangen. Also wird bei uns mehr gekocht als
gebacken.
Zumindest
war das bisher so. Seit kurzem kribbelt es mir aber ziemlich in den Fingern.
Genauer gesagt, seitdem ich Linda Lomelions traumhaftes Backbuch Lomelinos Backen (erschienen im AT Verlag) für mich entdeckt habe. Ihren Blog lese ich
schon lange. Und immer habe ich mich gefragt, wie sie ihre grandiosen Torten-
und Kuchenkunstwerke und vor allem auch die wundervollen Fotos davon
hinbekommt. In Lomelinos Backen verrät sie all ihre Geheimnisse.
Hier
präsentiert sie wunderschöne kuchige Gartenträume, Ideen zur herbstlichen
Ernte, schokoladige Genüsse oder nussige und karamellige Kreationen. Dazu verrät
sie in Tipps und Tricks zum Backen, Dekorieren und - einfach fabelhaft - Stylen
und Fotografieren. Lomelinos Backen ist eine echte Bibel des Backens.
Meine
liebsten Rezepte: Ein Rührkuchen mit Holunderblütenguss, ein sommerlicher
Rhabarberkuchen, Pfirsich-Pflaumen-Kuchen, Pastéis de Nata und Dulce de Leche
Cookies oder Schokoladen-Macarons mit Fleur de Sel. Linda zeigt, wie man Lemon
Curd macht oder Baiser Buttercreme. Sie erklärt Grundrezepte, für einen perfekten
Mürbteig zum Beispiel, und gibt Schritt-für-Schritt Anleitungen für Macarons
und ähnliches Naschwerk.
Meine ganze
Familie ist nun süchtig, süchtig nach Zieharmonika-Zimtbrot mit gebräunter
Butter. Und so geht's:
Für den
Hefeteig
25 g frische
Hefe
250 ml Milch
1 TL
Kardamonsamen, zerstoßen
50 g Zucker
75 g weiche
Butter
1/2 TL Salz
420 g
Weizenmehl
Gebräunte
Butter
100 g
ungesalzene Butter
90 g Zucker
1 EL
gemahlener Zimt
Hefeteig
Die Hefe in
eine Schüssel bröseln.
Milch und
Kardamon in einem Topf handwarm erwärmen. Einen Teil der Milch über die Hefe
gießen und rühren, bis sie sich aufgelöst hat. Den Rest der Milch dazugeben.
Zucker und
Butter untermischen und zu einem glatten Teig rühren. Salz und nach und nach
das Mehl hinzufügen und alles in 5-10 Minuten zu einem glatten Teig kneten.
Den Teig in
der Schüssel mit Frischhaltefolie abdecken. An einem warmen Ort eine Stunde
gehen lassen.
Gebräunte
Buttercreme
Die Butter
in einem Topf schmelzen. Bei mittlerer Hitze köcheln lassen, bis sie goldbraun
ist und ein nussiges Aroma verströmt; ab und zu umrühren. Vom Herd nehmen und
auskühlen lassen (eventuell kühl stellen, damit es schneller geht). Die Butter
sollte wieder etwas fester, aber nicht ganz fest werden.
Die Butter
mit Zucker und Zimt in einer Schüssel schaumig schlagen.
Fertigstellen
Eine
längliche Kastenform mit reichlich Butter fetten.
Den
aufgegangenen Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche zu einem Rechteck von etwa
48 x 30 cm ausrollen; dabei die Ränder so gerade wie möglich machen.
Den Teig
gleichmäßig mit der gebräunten Buttercreme bestreichen.
Den Teig in
6 Streifen (von etwa 8 x 30 cm) schneiden. Die Streifen aufeinanderstapeln und
in 6 Stücke schneiden; Ihr habt also 6 kleine Stapel mit jeweils 6 Teiglagen.
Die Stapel quer gelegt dicht nebeneinander in die Backform stellen und die
Schichten etwas mit den Fingern trennen. Die Form mit einem Geschirrtuch
abdecken und den Teig nochmals 45 Minuten gehen lassen.
Den Backofen
auf 175 Grad vorheizen und das Brot auf der untersten Schiene 35-40 Minuten
backen. Nach 15 Minuten kontrollieren, ob der Teig sehr dunkel wird, und
notfalls mit Backpapier oder Alufolie abdecken.
Das Brot aus dem Ofen nehmen und in der Form auskühlen lassen.
Lecker! Besonders, wenn es noch warm ist...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen